III Dokumentation und Datensätze

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Regierungsbezirke

 

Provinzialregierung Hannover (1820-1822)

 

Gebiet

In den von den französischen Truppen geräumten althannoverschen Gebieten Göttingen, Grubenhagen, Lüneburg, Kalenberg, Hoya, Diepholz, Lauenburg und Land Hadeln wird im November 1813 vom Königreich Hannover die Verwaltung zunächst provisorisch übernommen. Gemäß den Bestimmungen der Wiener Kongressakte vom Juni 1815 überträgt das Königreich Preußen dem Königreich Hannover per Patent vom 28. September 1815 das Fürstentum Hildesheim, ein Teil des Eichsfeldes mit den Ämtern Lindau und Gieboldehausen sowie dem Gericht Duderstadt, und die alte Reichsstadt Goslar. Im Gegenzug tritt Hannover im Dezember 1815 und im Januar 1816 die Dörfer Rüdigershagen und Gänseteich, das Amt Clötze, das Amt Reckenberg sowie fast das gesamte Herzogtum Lauenburg mit Ausnahme des Landes Hadeln, das der Provinzialregierung Stade angegliedert wird, und dem Amt Neuhaus das der Provinzialregierung Hannover unterstellt wird, an Preußen ab. Auf Grundlage des Reskripts vom 14. Juli 1816 wird die Provinzialregierung Hannover als Mittelbehörde des Königreichs Hannover eingerichtet. Regierungssitz ist Hannover.

Die Provinzialregierung ist zuständig für die Fürstentümer Alenberg, Göttingen, Grubenhagen, Lüneburg und Hildesheim sowie die Grafschaften Hoya und Diepholz. m Norden grenzt die Provinzialregierung Hannover an die Provinzialregierung Stade sowie die jenseits der Elbe gelegenen Herzogtümer Holstein und Lauenburg und die Freie Stadt Hamburg . Im Osten schließen sich der zur preußischen Provinz Sachsen gehörende Regierungsbezirk Magdeburg sowie das Herzogtum Braunschweig an. Der durch braunschweigisches Gebiet vom Hauptgebiet abgetrennte südliche Gebietsteil ist von den preußischen Regierungsbezirken Erfurt und Minden, der hannoverschen Berghauptmannschaft Clausthal sowie Hessen-Kassel und Braunschweig umgeben. Im Westen liegen die Fürstentümer Lippe-Detmold und Schaumburg-Lippe, die Hessen-Kasseler Enklave Schaumburg, die Provinzialregierung Osnabrück, das Großherzogtum Oldenburg und die Freie Stadt Bremen.

Zur Provinzialregierung Hannover gehören zudem die innerhalb des Herzogtums Braunschweig befindliche Exklave Bodenwerder, das von Braunschweig, Lippe-Detmold, Pyrmont und dem preußischen Regierungsbezirk Minden umgebene Gebiet Polle sowie das östlich der Berghauptmannschaft Clausthal im Harz liegende Amt Elbingerode. Innerhalb der Provinzialregierung befinden sich die Hessen-Kasseler Enklave Laubach, die Braunschweiger Enklaven Bodenburg, Ölsburg und Ostharingen sowie die Hamburger Enklave Moorburg.

Für die Provinzialregierung Hannover ergibt sich eine Fläche von 392 Quadratmeilen. Der GIS-Wert beträgt 21.572km² für das Jahr 1820. Die Einwohnerzahl liegt 1820 bei 804.899.

Mit dem "Edikt, die Bildung der künftigen Staatsverwaltung in dem Königreich Hannover betreffend" vom 12. Oktober 1822 wird die Provinzialregierung aufgelöst und 1823 in die drei Landdrosteien Lüneburg, Hildesheim und Hannover untergliedert.